■ Einwurf, Auswurf: Neuer Trainer, neue Mannschaft?
Ein Mann tanzt aus der Reihe. Erstaunte Gesichter allerorten in der vergangenen Woche, als St. Pauli-Präsident Heinz Weisener St. Pauli-Coach Seppo Eichkorn ein Ultimatum setzte. Die nächsten beiden Heimspiele müssen gewonnen werden, sonst muß sich Eichkorn einen neuen Job suchen, dekretierte Weisener angesichts der desolaten Tabellensituation des gefallenen Bundesligisten. Als menschlich fies und fachlich fragwürdig wurde sein Verhalten von der medialen Öffentlichkeit gedeutet. Es gehört schließlich zum guten Ton, als Vereinspräsident bei einer sportlichen Krise zuerst große Pfadfinderehrenworte für den Trainer auszusprechen, um dann, bei neuerlichem Mißerfolg, am nächsten Tag gleich einen Nachfolger zu präsentieren.
Die Sache ist zwar jetzt durch den Heimerfolg gegen Jena und durch eine Solidaritätsnote der Mannschaft für den Trainer erst einmal vom Tisch. Doch sollte das „Kurzpaßgrätschen auf Sackhöhe“ (offizielle Stadionzeitung über St. Pauli-Spielkultur) weitergehen, soll sich dann Weisener eine neue Mannschaft kaufen? K.R.
P.S. Derweil plagen Seppo Eichkorn andere Sorgen. Dirk Dammann, Libero und einziger begnadeter Fußballer in der Millerntor-Equipe, wird voraussichtlich heute abend gegen Bayer Uerdingen nicht auflaufen können.
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