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Gute Adresse für Atomschmuggler

■ Der Bundesnachrichtendienst warnt vor Atomkriminalität

Hamburg (AP) – Dem Bundesnachrichtendienst (BND) gefallen die neuesten Tips aus dem Osten immer weniger. Das Privatflugzeug, das mit Cäsium-Isoptopen beladen in den Bodensee stürzte, ist offenbar kein Einzelfall. In einem achtzehn Seiten langen Bericht an das Bundeskanzleramt beschreibt der Nachrichtendienst einen „Trend zur Verschärfung der Lage“.

Noch bestehe keine Gefahr terroristischer Attacken, meint der Geheimdienstkoordinator der Bundesregierung, Bernd Schmidbauer. „Wir haben unsere Spezialisten.“ Die sind in den letzten zwei Jahren „300 bis 350 Fällen“ von Atomkriminalität auf die Spur gekommen.

Wie der Spiegel berichtet, ist bei gestohlenem Uranmaterial erstmals „die Schwelle zur Hochanreicherung überschritten“ worden. Ein „befreundeter Nachrichtendienst“ habe eine Materialprobe „mit einem Anreicherungsgrad knapp unter 40 Prozent“ erhalten. „Zwei extreme islamisch-fundamentalistische Vereinigungen“ bemühten sich um Zugang zu nuklearem Fachwissen. Es lägen ferner „glaubhafte nachrichtendienstliche Hinweise“ vor, daß im Osten hochrangige Personen eingeschaltet seien. Damit sei eine „Gefährdungsschwelle“ überschritten. – Zentren illegalen Schmuggels seien Vilnius und Kamas in Litauen, haben die deutschen Spione ermittelt. Das Bundeskriminalamt schließt nicht mehr aus, daß weiterentwickelte Nuklearwaffen oder auch biologische Waffen in die Hände westlicher Banden gelangen könnten. Die Organisation „Bosniakische Empörungsfront“ habe schon mal schriftlich mit Atomanschlägen auf europäische Hauptstädte gedroht. Der Nuklearexperte im Bundeskriminlamt, Peter Krömer, glaubt, daß „von der wirtschaftlichen Prosperität der Bundesrepublik eine besondere Anziehungskraft“ auf Nuklearschmuggler ausgehe. Deshalb sei Deutschland zur Drehscheibe des Nuklearschmuggels geworden.

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