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Garantiert grunzfrei

■ Harte Musik für Kopf und Bauch: Disharmonic Orchestra und Stand to Fall im Wehrschloß

Das kommt davon. Erst zog Patrik Klopf, der Gitarrist und Sänger der schwedischen Todesmetaller „Disharmonic Orchestra“, zwei Jahre lang grunzend und gröhlend durch die Lande – bis die Stimme endlich weg war und der Doktor das Grunzen verbot. Viel entging der Welt da nicht, als Grind-Kapelle war das etwas andere Orchester bestenfalls Mittelmaß.

Nun sind die Schweden aber wieder da – und besser denn je. Das Trio machte aus der Not eine Tugend, minimierte den stumpfen Knüppelanteil und besann sich mehr auf musikalische Finesse. Gegrunzt wird nicht mehr, und siehe da: Herr Klopf kann ja richtig kraftvoll singen. Und Songs schreiben.

Perfekt klappt der Bananceakt zwischen eingängigen Harmonien und unzugänglicher Komplexität. Disharmonic Orchestra '94 hat mit Death Metal selbst nur noch wenig am Hut. Krumme Dreier- und Siebenertakte bestimmen den knallharten Metal-Sound der Skandinavier, die in einen einzigen Song so viele Ideen packen, daß andere daraus ein Album machen würden. Sphärische Passagen sorgen dafür, daß die Songs nicht erschlagen, die wuchtigen Teile aber tonnenschwer wirken.

Aus Linz kommen die Kollegen der Schweden, die Gruppe „Stand to Fall“. Mit Metal im eigentlichen Sinne haben auch die vier Österreicher wenig am Hut. Zu Hause fühlt man sich eher in der Hardcore-Szene. Von dieser Basis unternimmt das Quartett zwar durchaus auch Ausflüge ins Matten-Genre – allerdings mit Hirn und und musikalischer Finesse.

L.R.

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