: Schweinetransport gestoppt
■ Transport ohne Genehmigung Kurz nach dem Ende der EU-Handelssperre hat die Polizei einen LKW ausgebremst
Oldenburg/Hannover Unmittelbar nach dem Ende der Handelssperre wegen der Schweinepest in Niedersachsen hat die Polizei am Mittwoch morgen bei Straßenkontrollen in der Nähe von Ahlhorn einen Viehtransporter gestoppt. Die aus dem westfälischen Kreis Steinfurt stammenden 592 Ferkel seien ohne die erforderliche Genehmigung auf dem Weg zu einem Abnehmer in Bakum (Kreis Vechta) gewesen, teilte die Bezirksregierung Weser-Ems mit. Der Transporteur müsse jetzt mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen.
Die Europäische Union hatte um Mitternacht die mehrmonatigen Handelsbeschränkungen für Schweine in Niedersachsen aufgehoben. Eine Schutzgebietsverordnung des Landes schreibt nun vor, daß Schweine vorläufig nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Veterinärbehörden in die Landkreise Cloppenburg, Diepholz, Vechta und Nienburg gebracht werden dürfen. Für den Handel gelten damit in Niedersachsen in den vier besonders von der Schweinepest betroffenen Landkreisen weiterhin Sonderbestimmungen.
Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Hannover ist in diesen Regionen auch die Größe der Tierbestände vorerst begrenzt. Im Schutzgebiet dürfen die Schweinemäster ihre Ställe nur zu 20 bis 30 Prozent ihres früheren Bestandes füllen. Betriebe mit bis zu 1.250 Mastplätzen gelten als klein und dürfen bis zu 50 Prozent auffüllen. Zudem wird die Hygiene besonders überwacht. Die Sonderregelungen für das Ausbringen von Gülle bleiben bestehen.
Die zum Schutzgebiet erklärte Region gilt wegen vieler großer Schweinebestände als Hochburg der Schweinemast. Die Sonderverordnung war Bedingung für die Aufhebung der seit Ende März bestehenden, zeitweilig auch landesweiten Handelssperre der EU-Kommission. Im vergangenen Dreivierteljahr sind in Niedersachsen mehr als eine Million Schweine wegen der Tierseuche getötet worden. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen