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Kommentar – vgl. S. 19Jetzt investieren

■ Dem „Kunstforum“ droht Schließung (s.S.19)

Was hat dieses baulich doch recht stämmige Haus alles an massiven Vorwürfen und Vorurteilen ertragen: Das „Kunstforum am Markt“ sei überflüssig, hieß es vor Halbjahresfrist; die Ideen der designierten Ausstellungsmacherin Claassen-Schmal haltlos; vor allem Profillosigkeit warf man dem Unternehmen vor. Jetzt gewinnt das neue Kunsthaus allmählich Konturen; jetzt strömen sogar in ungeahnter Zahl die Gäste – da droht die Schließung.

Tatsächlich haben sich die Inititoren des „Kunstforums“ von Anfang an auf einen waghalsigen Kurs eingelassen. Daß Claassen-Schmal und die alles verantwortende Kulturbehörde mal ohne Geld dastehen würden, war allen Beteiligten klar. Umso mehr gilt es jetzt, wo die Erfolge sogar greifbar sind und das Haus überregional Beachtung findet, energisch nachzufassen. Wenn das Wirtschaftsressort mal eine Ausstellung nicht mitfinanziert, darf dies nicht der Anlaß sein, um das gerade aufblühende Kulturpflänzchen wieder eingehen zu lassen. Wenn es dem Kulturessort – und auch der Wirtschaft – wirklich Ernst ist mit der kulturellen Belebung der Bremer Cuty, müssen neue Wege gefunden werden, um dieses Haus zu halten. Und andernfalls rasch Abschied nehmen und den Kasten gleich an die Börse untervermieten; ein längeres Siechtum möge dieser hoffnungsvollen Kultureinrichtung jedenfalls erspart bleiben.

Thomas Wolff

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