Hinterbank: Alle gegen alle
■ SPD-Promis machen sich Konkurrenz
Man kann zuwenig kämpfen und zuviel. Bei der SPD weiß der Wähler allerdings gar nicht mehr, woran er ist. Einerseits beschleicht ihn das Gefühl, der Wahlkampf sei noch immer nicht losgegangen, andererseits kamen gestern abend SPD- Sympathisanten ins Rotieren. Wo sollten sie hingehen? Zu dem aus der Troika hinausgeworfenen Gerhard Schröder, der in Schöneberg was zum Thema Arbeit loswerden sollte? Oder zu Ministerin Hildebrandt, die in Steglitz für die Fusion mit Brandenburg werben wollte? Oder zu Stolpe, Thierse, Rau und Bergmann, die ebenfalls zur Ländervereinigung mobilisieren wollten – allerdings in Prenzlauer Berg?
Bei soviel Durcheinander könnte man meinen, Stahmer habe gar keinen Wahlkampfstab und die Basis mache, was sie will – was sympathisch wäre. Bloß ist dem nicht so. Wahlkampfmanager Hoßbach feiert es nämlich gar als Erfolg, „soviel Bundesprominenz“ nach Berlin geholt zu haben. Soll die Prominenz etwa dafür sorgen, daß die von Walter Momper angekündigte Party „Berliner Weiße mit Schuß: Rot-Grün“ ein Reinfall wird? Die Wahlparty fand nämlich gestern zur selben Zeit wie die anderen Veranstaltungen statt. Dirk Wildt
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