■ taz intern: Das Internet gedruckt
Die Glotze sieht alt aus. In Amerika gibt es immer mehr Leute, die lieber vor ihrem Computer sitzen. Sie surfen im Internet, dem Netz aller Netze, das niemandem gehört und das schärfste ist, seit Gutenberg den Buchdruck erfunden hat.
Wer trotz 50 Fernsehprogrammen noch imstande ist, mehrere deutsche Sätze hintereinander auf einem Bildschirm zu erkennen, wird von der taz schon lange gut bedient. Sie ist seit diesem Frühjahr online zu lesen. Umsonst und weltweit. Aber davon hatten bisher die anderen nichts, die noch nicht umgestiegen sind, die einfach eine Zeitung aus Papier zum Frühstück brauchen. Von heute an sind auch sie dabei. Das Internet kommt mit einer vollen Seite ins Haus, auf Papier, nicht jeden Tag, aber jeden Donnerstag (vormerken bitte).
Keine Angst, sie beißt nicht, die neue Seite der taz, man kann sie auch ohne Maus lesen. Trotzdem ist sie ein Stück Internet pur. Ganz oben stehen die besten Surfadressen der Woche, in der Mitte geht's zur Sache: Wer treibt was in den Computernetzen, die Telekom, die Zeitungsverlage, die Geschäftemacher und die Visionäre? Ganz unten steht, was sich die Leute tatsächlich zu sagen haben, die sich abends keine Familienserie mehr reinziehen, sondern eine Newsgroup anschreiben. Sie wissen warum: Es gibt kein Thema, das dort kein Thema ist.
Lange genug haben wir davon nur reden gehört. Jetzt legen wir selber los. Soll niemand sagen, daß die taz eine Revolution verschläft. Ob das Internet wirklich eine ist, wissen auch wir noch nicht. Aber wir werden es herausfinden. Dafür haben wir den Platz auf Seite 12 geschaffen.niklaus6taz.de
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