Frostiges Klima

■ Arbeitslosigkeit im Norden steigt / Lichtblick bei den Vermittlungen

In puncto Arbeitslosigkeit muß sich der Norden warm anziehen: Tendenz weiter steigend, meldeten gestern die Arbeitsämter und machten vor allem die „verhaltene Konjunktur“ für diese negative Entwicklung verantwortlich.

In Hamburg stieg die Arbeitslosigkeit im November auf 79.100 Personen, 71.500 waren es vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt mit 9,7 Prozent (Vormonat 9,5) nach wie vor erheblich über dem westdeutschen Bundesdurchschnitt von 8,2 Prozent. Von einem „Lichtblick“ spricht das Arbeitsamt lediglich bei den Vermittlungen: Im Laufe des Jahres wurden 3800 Männer und Frauen mehr in eine längerfristige Beschäftigung vermittelt als im Jahr davor.

In Schleswig-Holstein waren Ende November 102.600 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, 4700 mehr als Ende Oktober und 3400 mehr als vor einem Jahr. Mit 8,1 Prozent (Vormonat 7,8) liegt die Arbeitslosenquote jedoch weiter unter dem westlichen Durchschnitt. „Erfreulich ist auch, daß die Beschäftigung gegenüber den letzten Jahren wieder leicht zunimmt“, erklärte Arbeitsamtschef Georg Fiedler.

Als „Alarmsignal“ wertete die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) die Zahlen. „Der Wirtschaftsaufschwung ist am Arbeitsmarkt vorbeigegangen, weil er jegliche Dynamik vermissen läßt und nicht etwa, weil Strukturprobleme des Arbeitsmarktes selbst einen Abbau der Arbeitslosigkeit verhindern“, sagte gestern die stellvertretende DAG-Vorsitzende Ursula Konitzer. lno