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■ Mit der British Telecom auf du und duWie Quecksilber

Berlin (taz) – Einer der wenigen Gegner, den die Deutsche Telekom in Europa ernsthaft fürchtet, ist die britische Namenschwester British Telecom (BT). Auf der Insel liefen die Geschäfte zwar ziemlich schlecht, der Aktienkurs sank, doch davon wenig beeindruckt baute die ehemalige Staatsgesellschaft in Deutschland einen Stützpunkt auf. Deutscher Partner ist der Viag-Mischkonzern, der auf die massive Unterstützung der bayerischen Staatsregierung zählen kann.

BT soll den deutschen Telefonneulingen vor allem den richtigen Anschluß an den Rest der Welt beibringen, den die Deutsche Telekom schon längst besitzt. Doch seit letzter Woche zeichnet sich eine noch weit schlagkräftigere Allianz ab. Insider rechnen damit, daß in den nächsten Tagen eine bereits zweimal geplatzte Fusion der BT mit ihrem Hauptkonkurrenten auf dem britischen Markt, der „Cable and Wireless plc“ (C & W) doch noch zustandekommt.

C & W bringt einen Jahresumsatz von 2,7 Milliarden Pfund bei einem Gewinn von 636 Millionen Pfund auf die Waage, kann aber seine eigenen weltweiten Pläne nicht allein bewältigen. Aus der Fusion mit BT würde die viertgrößte Telefongesellschaft der Welt entstehen und, schlimmer noch für die Deutsche Telekom: Sie stünde zwar immer noch auf Platz drei der Weltrangliste, wäre aber von den Briten förmlich eingekesselt. Denn C & W ist seit letztem Jahr zu 45 Prozent an der Vebacom beteiligt. Die ihrerseits kooperiert seit kurzem auch noch mit Mannesmann, dem größten Telekom-Konkurrenten auf dem Markt der Mobilfunktelefone.

Doch die Deutsche Telekom könnte zum Gegenangriff ausholen, so spekulierte die britische Presse. Aus kartellrechtlichen Gründen müßte sich Cable and Wireless von der „Mercury Communications“ trennen, einer Tochtergesellschaft für Kommunikationsdienste und Mobiltelefone. Als Kandidaten für die Übernahme des bisherigen C & W-Anteils wird außer der amerikanischen AT & T die Deutsche Telekom genannt. Deren Chef, Ron Sommer, hat bereits Interesse bekundet: „Wer über den britischen Telefonmarkt redet, kommt an Mercury nicht vorbei“, sagte er der Financial Times. Genauere Pläne gäbe es aber noch nicht. Niklaus Hablützel

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