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Dixi-Klos statt Sitzkomfort

■ Straßenverkehrsamt patzt: kein Platz für Toiletten-wagen beim Bremer Sommer auf dem Marktplatz

Die Sache mit dem stillen Örtchen sollte beim 10. Internationalen Bremer Sommer endlich einmal vorbildlich geklärt werden. Doch gestern morgen fand Marktleiterin Katrin Wagner statt des erwarteten Stellplatzes für ihren High-Tech-Toilettenwagen zwei große Versorgungscontainer des Bremer Bauunternehmens Conradi & Stieda in der Langenstraße. Für den Sanitär-Wagen mit dem behindertengerechten Hebekran ist damit beim Bremer Sommer in diesem Jahr kein Platz.

„Bei zwei Anmeldungen muß doch jemand vom Amt wenigstens mal ausmessen, ob da genug Platz ist“, ärgert sich nun die Marktleiterin Wagner. Denn die Baucontainer stehen mit vollem Recht in der Langenstraße, da ist sich Gerhard Beckhusen von Conradi & Stieda ganz sicher. „Ohne Genehmigung würde ich nicht mal einen Blumentopf auf der Straße verrücken.“ Wolfgang Ahrends vom Stadtamt, dem die Verkehrsbehörde angegliedert ist, räumt ein: „Da ist jemand von dem Straßenverkehrsamt mental nicht mit sich im Reinen gewesen.“

Dieser jemand heißt Heiner Kirschhock und war gestern auf Tauchstation. Der Beamte hatte schlicht nicht bedacht, daß nicht genug Platz für zwei in der Langenstraße ist. Doch auch von der Handelskammer wurde Marktleiterin Wagner im Stich gelassen. Dem Versuch, die politsch korrekte Bedürfnisanstalt direkt neben dem Schütting zu plazieren, scheiterte an der Androhung einer einstweiligen Verfügung.

„Das ist natürlich ein Armutszeugnis für eine Stadt, die überregional mit so einem Fest Besucher anlocken will“, sagt Katrin Wagner, die jetzt vom Stadtamt die entstandenen Unkosten wieder bekommen will. 4000 DM muß die Großmarkt Bremen GmbH für den unbefleckten Toilettenwagen plus Personal zahlen.

Die wahre Zeche zahlen aber blasenschwache Besucher des Bremer Sommers, denen nun nur der Gang zum abgefeimtesten Ableger der Sanitärtechnologie bleibt: Das Dixi-Klo in Doppelreihe wurde bereits angefordert. L.R.

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