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■ StandbildPack schlägt sich

„Wie würden Sie entscheiden?“, Mi., 21 Uhr, ZDF

Sie würden, sofern Sie zur Gattung „klinikbesitzender Ehemann“ gehören, doch genauso handeln: nächtens unangemeldet nach Hause kommen, mit Golfschläger und Jack Nicholsonschem Furor die Tür zum Ehegemach zerlegen, auf den bei der „eigenen Frau“ unzweideutig verweilenden Liebhaber zuhechten und ihm ordentlich eins überziehen, ihn packen, seine Fönfrisur dekomponieren und die Treppe hinabspedieren – oder?

Daß Architekt S. Heinemann rippengeprellt das Krankenbett hüten und sechs Wochen Arbeitslosigkeit verdauen muß, geschieht ihm „nur recht“! „Affekt!“ ruft das im mühsam auf Justizpalast getrimmten Studio zusammengepferchte Publikum, und die moderierende Kleiderstange Bernard Töpper bestätigt: „Der ist in das Allerheiligste eingedrungen!“ Heinemanns Schmerzensgeldklage wird mit 31 zu 19 Stimmen und auch in der richtigen Berufung für nichtig erklärt. Die Dresche war okay, die Besitzverhältnisse bleiben gewahrt. „Rechtsprechung und Rechtsmeinung der Bürger stimmen hier also überein.“ „Wie würden Sie entscheiden“ ist die Kinderkrippe der Laienadvokatenschar und dilettierenden Zivilrechtseinsatztruppe. Da verschlägt auch der besonnene „Experte“ Prof. Vieweg/Erlangen wenig. Sein Plädoyer wider prügelnde Upper-class-Heroen, die ihre persönliche Ehre und das allgemeine Sittengesetz zu schützen gedenken, versendet sich problemlos.

Sollen sich Chirurgen und Architekten ruhig gegenseitig die letzten Haare ausrupfen – dem neidischen Bürger zum Pläsier. Nur Herbert Feuerstein möge nicht länger den quietschquatschigen Polizisten an der Seite des gesunden Volksempfinders mimen. Das war denn doch allzu würdelos. Jürgen Roth

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