: Gekeltert in Hamburgs Hinterhöfchen
Zur Weinlese muß man nicht an den Rhein oder an die Mosel fahren: In Hamburg wird ebenfalls gekeltert – wenn auch in bescheidenerem Maße als in den 13 eingetragenen und zugelassenen deutschen Weinbaugebieten.
Im weinumrankten Hinterhof der Weinstube Lehmitz in Eimsbüttel wird im Oktober „Blauer Portugieser“gelesen. Jährlich werden die Weinstöcke von ihren Früchten befreit, die Trauben dann in der 150 Jahre alten Traubenmühle gequetscht und anschließend zum „Eimsbütteler Hinterhöfchen“gekeltert. Heraus kommen immerhin 150 bis 200 Liter Traubensaft pro Jahr. Beim Keltern helfen und den Traubensaft probieren dürfen allerdings nur geladene Gäste. Der künftige Wein gärt in Glasbehältern im Hinterhof der Gaststube. Von Tag zu Tag verändert er sich, weil langsam immer mehr Traubenzucker zu Alkohol vergärt: Da hilft nur tägliches Probieren.
Verkauft werden darf das „Hinterhöfchen“nicht. Denn norddeutscher Wein ist für den Handel nicht zugelassen.
Ursula Lehmitz, die Inhaberin der Weinstuben stört das wenig. Sie hat eine Reihe von StammbesucherInnen aus ganz Hamburg. 400 nicht-hamburgische Weine stehen auf der Karte, im Keller lagern noch 600 weitere Marken. Getrunken werden darf entweder in den Gaststuben selbst oder zu Hause: In ihrem Weinlädchen verkauft Ursula Lehmitz alle Sorten, die auf der Karte stehen – außer ihrer Hausmarke „Hinterhöfchen“. Sina Eckhoff
Faberstraße 21, % 850 26 68, Mi-So ab 17 Uhr.
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