: Greifbare Geschichte
Am 12. Juni wurde in Berlin- Mitte die Jugendbegegnungsstätte Anne Frank Zentrum eröffnet. Ein Datum mit Symbolgehalt, wenn es auch kein rundes Jubiläum zu begehen galt: An diesem Tag wäre Anne Frank 69 Jahre alt geworden.
Die Berliner Begegnungsstätte ist neben dem Anne Frank Center in New York und dem Anne Frank Educational Trust in London die dritte Partnerorganisation des Amsterdamer Anne Frank Zentrums.
Auch der Standort ist mit Bedacht gewählt: Das konfessionell ungebundene Zentrum residiert zusammen mit dem Jüdischen Kulturverein und jüdisch-israelischen Gastronomiebetrieben im Jewish Trade and Communication Center in der Oranienburger Str. 26 – Informationen: Fon (030) 204 25 01 –, wenige Schritte nur von der Neuen Synagoge entfernt.
Vorrangige Aufgabe des Zentrums ist die organisatorische Betreuung der Wanderausstellung „Anne Frank – eine Geschichte für heute“. Bereits die Vorgängerausstellung „Die Welt der Anne Frank“ wurde in mehr als achtzig deutschen Städten gezeigt. Wichtigstes Ziel: bei Kindern und Jugendlichen das Interesse an den Themen Nationalsozialismus und Judenverfolgung zu wecken.
Fast überall, wo die Ausstellung gezeigt wurde, kam es zu Parallelveranstaltungen zur jeweiligen Lokalgeschichte. Darüber hinaus richtet das Anne Frank Zentrum Lesungen und Diskussionen mit Zeitzeugen, auch Stadtführungen und Projekttage aus. Auch Informationsmaterialien können über das Zentrum bezogen werden. Trotz des erfolgreichen Konzepts wird das Haus vom Berliner Senat nicht gefördert.
Anne Franks Tagebuch selbst ist im Fischer-Taschenbuchverlag erhältlich. Es enthält auch Fotos der gebürtigen Deutschen, die 1929 in Frankfurt am Main zur Welt kam und im März 1945 im Konzentrationslager Bergen- Belsen starb. Reinhard Krause
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