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Keine Arschgesichter

■ Fischmob mit wunderbar krudem Mischmasch in der ausverkauften Markthalle

Alles mischt sich, wenn Fischmob auf der Bühne steht. Im Publikum die Rocker mit den B-Boys, die Punks mit den Clubgängern. Auf der Bühne HipHop mit Rock, Techno mit TripHop, Plattenspieler mit Melodica. Selbst die Stücke werden einfach untereinander durchgetauscht: Auf den Loop von „Tranquilo“ wird der Text von „Checkt den Flavor“ gebrabbelt. Nein, sie machen vor nichts mehr halt, füllen zweimal in Folge die Markthalle und widersetzen sich jeder Etikettierung.

Klar, daß der Sprechgesang der Schwerpunkt ihres Auftritts am Sonntag bleibt, ebenso selbstverständlich, daß ein Großteil der Anwesenden mit dem Soundexperiment „Triggerflanke“ nicht viel anfangen konnte. Das ist Stachy, DJ Koze, Cosmic DJ und dem Schrecklichen Sven ziemlich egal. Sprüche klopfen, Spaß haben ist für sie viel wichtiger, als blöden Konventionen zu entsprechen. Und allen, denen das nicht gefällt, rufen sie ihr „Fick mein Gehirn“ entgegen. Zwischendurch bleibt dann auch noch Zeit, politisch ein wenig Stellung zu be- und die Köpfe einzuziehen, wenn die Stage Diver im Tiefflug über sie hinwegsegeln.

Ein kruder Mischmasch also. Warum macht es trotzdem soviel Spaß, den Vieren zuzuschauen? Weil auf der Bühne keine Arschgesichter stehen, die Startum mit Hochnäsigkeit verwechseln, sondern dein Nachbar aus St. Georg, Rostocker Straße, der zufällig mit seiner Musik Geld verdient und dich auch noch daran teihaben läßt. Danke Fischmob. Eberhard Spohd

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