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Nicht Schlangestehen

■ Neustädter Einkaufsservice nimmt Betrieb auf / Modellversuch im Rahmen der lokalen Agenda

Gedränge an der Käsetheke, Schupsereien vor dem Gemüsestand und dann noch langes Warten an der Kasse, weil jemand noch sein Kleingeld loswerden will – in der Neustadt ist das alles bald Vergangenheit. Denn: Wer will, kann sich seinen Einkauf künftig telefonisch direkt bis zur Haustür liefern lassen. Kosten für den Spaß: Eine Mark pro Geschäft. Ab Montag genügt ein Anruf beim Emma-Laden um die Ecke, und schon ist der Einkaufsstreß dahin.

Bislang sind zwar nur rund 20 Geschäfte in der Neustadt beteiligt; die anderen 65 Firmen des Wirtschafts-Interessen-Rings halten sich noch hanseatisch zurück. Hans Herrmann Hägermann, Sprecher des WIR, rechnet aber mit wachsendem Interesse am neuen „Dienst am Kunden“.

Ziel soll es sein, den Verkehr aus dem „Nebenzentrum Neustadt“ heraus zu bekommen. Die symbolische Mark, die die Kunden künftig für ihren Einkauf zusätzlich löhnen sollen, reicht aber zur vollständigen Finanzierung des bundesweit einzigartigen Modellversuchs nicht aus. Deshalb gibt's finanzielle „Anlaufhilfe“ vom Land. „Umwelt- und Wirtschaftsressort sind sich ausnahmsweise einmal einig“, sagt Hägermann. Und deshalb subventionieren die Senatoren-Haushalte jeden Einkauf mit rund drei Mark. Wieviele Kunden im ersten halben Jahr erwartet werden, konnte bei der ersten Projektpräsentation am Freitag noch nicht gesagt werden. Trotzdem: Rund 30 Prozent des Verkehrs in der Neustadt seien Einkaufsfahrten und damit Zielgruppe des Modellversuchs, der unter dem Siegel der lokalen Agenda 21 steht. Sven Kuhnen

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