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EU-Posten für Verwandte

■ Neue Vorwürfe an Kommission. Kontrolleure schon bald einsatzbereit

Brüssel (dpa/AP) – Einen Tag nach dem gescheiterten Mißtrauensvotum des Europaparlaments gegen die EU-Kommission sind gestern in Brüssel weitere Fälle von „Vetternwirtschaft“ in der Brüsseler Behörde bekanntgeworden. Eine Kommissionssprecherin bestätigte, ein Schwager des portugiesischen Kommissars Joao de Deus Pinheiro sei in dessen Kabinett beschäftigt. Auch die Ehefrau Pinheiros arbeite für die Kommission.

Die Sprecherin betonte, daß beide die nötigen Qualifikationen für ihre Posten hätten. Ferner wurde bestätigt, daß auch die Ehefrau des spanischen Kommissars Manuel Marin als Mitglied für die Behörde arbeite. Die EU-Kommission wurde aufgefordert, eine Liste mit allen Familienangehörigen von Kommissaren, die für die Kommission arbeiten, vorzulegen.

Der „Rat der Weisen“, der den Umgang der EU-Kommission mit Betrug und Vetternwirtschaft untersuchen soll, wird voraussichtlich in der kommenden Woche seine Arbeit aufnehmen können. Wie die Sprecherin von EU-Kommissionspräsident Jacques Santer gestern mitteilte, sollen bis zur nächsten Woche die unabhängigen Experten für das Gremium ausgewählt sein. Santer habe bereits am Donnerstag nach dem gescheiterten Mißtrauensvotum mit dem Präsidenten des Europaparlaments, José Maria Gil-Robles, darüber beraten, berichtete Martine Reicherts.

Reicherts sagte, es solle sich um eine kleine Anzahl von Experten handeln. Es sei vorstellbar, daß Richter des Europäischen Gerichtshofs zur Teilnahme eingeladen würden. Namen nannte sie noch nicht.

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