: Kein Bock auf Schock
■ 1500 Scientologen protestieren gegen den Weltkongress für Psychiatrie
Die Psychiatrie ist seit Jahren eines der Lieblingsthemen von Scientology, denn unter dem Vorwand, die Menschenrechte zu verteidigen, lassen sich neue Mitglieder ködern. Für Scientology-Gründer Ron L. Hubbard wird nämlich die Welt von Psychiatern, Psychologen und Psychoanalytikern beeinflußt. Dass das Thema durchaus mobilsieren kann, zeigte der vorige Samstag. An diesem Tag demonstrierten 1500 Anhänger der von Scientologen gegründeten „Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen die Menschenrechte“ in Hamburg gegen den Weltkongress für Psychiatrie, der zur Zeit im CCH stattfindet.
„Angeschnallt und festgezurrt, wehe, wenn da jemand murrt“, skandierten sie und: „Wir haben keinen Bock auf Elektro-Schock.“ Nach US-Vorbild trugen die Demonstranten Schilder oder T-Shirts mit der Aufschrift „Psychiatrie tötet“. Angeführt wurde der Zug von einer Kutsche mit Särgen. Eine riesige Spritze sollte auf die Verabreichung von Psychopharmaka aufmerksam machen. Sprecherinnen prangerten zugkräftig an, dass täglich unzählige Menschen in psy-chiatrischen Anstalten gegen ihren Willen festgehalten und mit Psychopharmaka ruhig gestellt würden. Selbst Kinder würden mit Medikamenten vollgepumpt.
Sie verschwiegen allerdings, dass die Scientologen selbst Meis-ter der Psychotherapie sind und mit perfiden Methoden und Herrschaftsstrukturen Bewusstseinsmanipulationen bis hin zur Gehirnwäsche betreiben. mag
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