Hilfe aus Bonn: SSW scheint vorerst gerettet

■ Der Bund will die Werftenhilfe in Höhe von acht Millionen Mark irgendwie aufbringen

„Eine gute und wichtige Nachricht für Bremerhaven“ konnte gestern die Unterbezirksvorsitzende Hilde Adolf verkünden: Die SSW-Werft scheint gerettet. „Bürgermeister Henning Scherf hat die Lösung in Gesprächen auf Bundesebene vorbereitet“, sagte Adolf, alles werde gut: Die SSW könne die Fährschiff bauen. Damit ist Wirtschaftssenator Josef Hattig (CDU) blamiert, der in der vergangenen Woche mit der Nachricht an die Öffentlichkeit gegangen war, es sei kein Geld mehr da im Werftenhilfe-Topf für die SSW. Dass Hattig bei dem Gespräch auf Bundesebene dabei war, erwähnt die Erklärung der SPD-Wahlkämpferin denn auch.

„Die Bremerhavener SSW Fähr- und Spezialschiffbau wird vermutlich doch Werftenhilfe für zwei wichtige Neubauaufträge erhalten“, so knapp war die Mitteilung aus Berlin. Bundeswirtschaftsminister Werner Müller habe mit Bürgermeister Henning Scherf und Wirtschaftssenator Josef Hattig „über Wege zur Finanzierung der Aufträge“ beraten. Es geht um acht Millionen Mark, die der Bund zu den sieben Prozent Werften-Subvention beitragen musste; der Gesamtauftrag umfasst 64 Millionen Mark. „Durch Restmittel aus 1999 nicht verbrauchten Töpfen“ solle die Werft bedient werden. Details müssen noch geklärt werden.

„Leider ohne grünes Zutun“ sei dieser Erfolg errungen worden, schreibt der grüne Bremerhaven-Vertreter Manfrd Schramm in einem bitterbösen Brief an die grüne Haushaltsexpertin im Bundestag, Margerita Wolf. Marieluise Beck, die Bremer Bundestagsabgeordnete, hatte einen Vorstoß für die Erhöhung des Werftenhilfe-Topfes unternommen und war bei den grünen Haushältern in der Koalition abgeblitzt. K.W.