■ beiseite:
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Stimmen des Nordens“ ist heute Abend die „Ice Queen 1999“ zu Gast in Wolfgang Müllers Island-Show. Wir drucken einen kurzen Auszug aus dem Presseinfo:
„Am liebsten isst er mit Käse überbackenen Schellfisch, der 19-jährige Sieger des diesjährigen Transvestiten-Contest von Island. 'Bestimmte traditionelle Gerichte wie gesengter Lammkopf oder gesäuerte Schafshoden sind dagegen nicht so mein Fall‘, sagt Örn Jákup Dam Washington und greift zu einem Silberdöschen, um seine Augenlider und Lippen mit Starpowder zu bedecken: 'Das ist ein Pulver, mit dem sich schon Diana Ross und die Supremes geschminkt haben.‘ Die Frage, wer die attraktivste Drag-Queen Islands ist, wurde kürzlich im Szenetreff Nelly's Café unter großem Publikumsandrang entschieden. Fünf Bewerber aus drei Orten standen beim Finale zur Wahl. 'In der Jury saß die Créme der isländischen Drags und natürlich unser Grand Prix Star Páll Óskar Hjálmtysson‘, so Örn, der sich als Drag auch Venus nennt. Sein Kostüm hat er selbst genäht, aus Plastikfolie und Silberpapier. 'Ich arbeite gern mit Resten. Ein Kleid habe ich zum Beispiel aus einer alten Tischdecke meiner Mutter zurechtgeschnitten. Es sah richtig pharaonisch aus!‘, sagt der junge Star mit funkelnden Augen. Seine Mutter Birgit (54) hat färöische, englische, mexikanische und französische Vorfahren. Sie sei aber in Island aufgewachsen, wie er selbst. Zuerst sei sie über die zerschnittene Tischdecke geschockt gewesen, aber schließlich habe sie gemerkt, dass das Kleid ihrem Sohn gut stehe.“
Wir empfehlen den Besuch der Island-Show, die heute Abend um 20 Uhr im Podewil (Klosterstr. 68 – 70) stattfindet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen