Notizen aus der Pampa
: Heriberts Kurzbart und der Schock über raffinierte Ostfriesen

Leibesübler planen die Brocken-Erstbesteigung mit Sauerstoffgeräten, da kommt der Rückruf aus Berlin

Pampa (taz) – „Blöde Ostfriesen, höhö“, lacht Langzeitredakteur Lieske. „Mitternachtsboßeln mit guter Sicht ist wie taz mit Aussicht auf eine sorgenfreie Zukunft“, assistiert Müllender seherisch, „dunkel ist dunkel.“

Nein, wir bleiben nicht bei den West-Ossis. Wir könnten nach Schwäbisch-Hall, wo die Geizliga ohne Ball ihre Fußballspiele austrägt, die auch als Handball zählen. Oder zum Bembelweitwurf der Senioren nach Frankfurt. Oder uns nützlich machen: In Rüsselsheim beim Morgenjogging die taz austragen. „Dass da noch keiner der neunmalklugen Leserschaft drauf gekommen ist“, wundert sich Lieske.

Wir entscheiden uns für die Brocken-Erstbesteigung mit Sauerstoffflasche. „Da werden wir noch berühmt“, sagt Müllender im Kleinraumabteil des RB 25070, „du wirst zum Harz-Messmer und ich vielleicht dein Yeti.“ Im Basiscamp könnten wir uns beim Einheimischen Täve Schur, dem DDR-Radlersmann, mit einem geflügelten Jahresendfeierbraten stärken, flambiert mit „Schierker Feuerstein“.

Da kommt über Radio Sowieso II die dringende Rufmeldung: „Müllimatti, sofort melden.“ Der Faßbender-Starschnitt sei überraschend früh fertig, weil der Bart kürzer war als gedacht. „2 Sport-Weihnachtsseiten produzieren!“

In Berlin erwartet uns jubelnd die komplette taz-Belegschaft mit Spruchbändern „Endlich wieder vereint!“ Diensteifrig gehen wir an die Arbeit. Bei der Ticker-Durchsicht der Schock: In der Nacht zuvor wurde bei bester Sicht der neue Mitternachtboßel-Champion gekürt. In sternenklarer Vollmondnacht. Der Mond war, weil er am erdnächsten Punkt stand, so gleißend hell wie seit Jahren nicht mehr.

„Sicher heller als tausend Flutlichter“, sagt Müllender. „Raffinierte Ostfriesen“, meint Lieske. „Es sind halt Naturvölker, die spüren, ahnen so was. Nächstes Mal müssen wir noch knallhärter recherchieren.“ müll/Matti