: Undemokratische Wahl
OSZE sieht Standards in Weißrussland als nicht erfüllt. Opposition feiert geringe Beteiligung als Sieg
MINSK rtr ■ Bei den Parlamentswahlen in Weißrussland am Sonntag sind nach Ansicht der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) die Mindeststandards für freie und geheime Wahlen nicht erfüllt worden. Das teilte die OSZE gestern in Minsk mit. Die staatliche Wahlkommission nannte eine Beteiligung von 60,6 Prozent. In 14 der 110 Wahlkreise müsse die Wahl wegen zu geringer Beteiligung wiederholt werden. Auch stünden in 53 Wahlkreisen Stichwahlen an.
Die Opposition, die zum Boykott aufgerufen hatte, feierte die geringe Beteiligung als Erfolg. „Die Menschen haben gezeigt, dass sie keinen Sinn sehen, zur Wahl zu gehen, weil sich nichts ändern wird“, sagte Andrej Sannikow von der Partei „Charta-97“.
Die USA haben angekündigt, das Wahlergebnis nicht anzuerkennen. Russland kritisierte dies als Einmischung in innere weißrussische Angelegenheiten. Das weißrussische Präsidialamt teilte mit, Präsident Putin habe seinem Amtskollegen Lukaschenko zum Wahlsieg gratuliert.
meinung SEITE 12
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen