kellers randspur: samstag
Hokuspokus
„Sabrina und die Zauberhexen“
Die unaufschiebbare Erörterung der Frage, warum sich Harry Potter derart großer Beliebtheit erfreut, bescherte führenden Feuilletonisten jüngst eine günstige Auftragslage. Dabei liegt das Erfolgsrezept auf der Hand und findet sich auch in TV-Serien wie „Sabrina – Total verhext!“, „Buffy – Im Bann der Dämonen“, „Charmed – Zauberhafte Hexen“: Dort mischen sich fantastische Elemente mit nachvollziehbaren Alltagserfahrungen, Hexenspuk und Vampirjagd sind verquickt mit Schulaufgaben, erster Liebe, dem Unverstand der Erziehungsberechtigten. Junge Zuschauer finden Bezugspunkte und Identifikationsmöglichkeiten, zugleich aber wird der Alltag spektakulär überhöht und zum spannenden Abenteuer, das den Erwachsenen im Regelfall verschlossen bleibt. Aber psst – das werden wir den Feuilletonisten natürlich nicht verraten.
(14.10 Uhr, Pro 7)
Würdigung
„Kanonenboot am Yangtse-Kiang“
Steve McQueens 20. Todestag steht bevor, und die Feierlichkeiten haben schon begonnen. Für Kabel 1 schippert McQueen über den Yangtse-Kiang, um in den Bürgerkriegswirren des Jahres 1926 gefährdeten Landsleuten beizustehen. „Getaway“
(22.40 Uhr) heißt es recht passend in der ARD, wenn McQueen auf Betreiben eines heimtückischen Politikers aus dem Gefängnis entlassen wird, nur um für seinen erpresserischen Gönner einen Bankraub durchzuführen. „Thomas Crown ist nicht zu fassen“ (0.50 Uhr) führt ins gleiche Metier, konzentriert sich aber auf das Duell zwischen der Versicherungsdetektivin Faye Dunaway und dem brillant taktierenden Titelhelden. Ein Pokerface ist auch in „Cincinnati Kid“ (2.30 Uhr) vonnöten, wenn Kartenfuchs McQueen den Altmeister Edward G. Robinson zu einer spannenden Partie herausfordert.
(20.15 Uhr, Kabel 1)
Fernstudium
„Event Horizon – Am Rande des Universums“
Die Geheimnisse des Alls sind unermesslich. Manchmal spuckt es sogar verschollen geglaubte Langstreckenraumschiffe wieder aus. Die „Event Horizon“ war während einer Forschungsreise spurlos verschwunden und taucht nun hinterm Neptun wieder auf. Sam Neill als einer der Konstrukteure, Laurence Fishburn als grimmiger Fahrensmann und ihre Mannschaft brausen los, den Heimkehrer zu taxieren und zu bergen. Erst kurz vor der Ankunft verrät Neill, dass an Bord der „Event Horizon“ mit einem künstlich geschaffenen „schwarzen Loch“ experimentiert wurde, um die Lichtgeschwindigkeit zu überbieten. Klar, dass die Erdlinge nichts Gutes erwartet.
(22.10 Uhr, Pro 7)
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