: Geburtshausbewegung – wider die Atommafia
In einer kleinen Nebenstraße in Bremen-Grohn haben sich gestern „die letzten Freunde Trittins“ eingefunden. Die Castor-Gegner wollten ihre Solidarität mit den Menschen in Gorleben bekunden. Denn „Gorleben ist überall!“. Zumindest beim Geburthaus von Jürgen Trittin scheinen ihre geographischen Kenntnisse richtig zu sein. Auch wenn die Familie, die heute dort wohnt, von ihrer Ehre nichts weiß. Wahrscheinlich wäre ihr das sowieso egal.
Von einem Holzhocker aus hält ein Aktivist eine flammende Rede an „Deutschinnen und Deutsche“. Trittin, „der Führer“, Inbegriff allen Atom-Übels, ist die Zielscheibe des Gruppenunmuts. Und damit das auch alle wissen, enthüllt die Handvoll Aktivisten ein Schild am Laternenpfahl vor seinem Geburtshaus: „Jürgen Trittin – großer deutscher Atompolitiker – Garant für eine strahlende Zukunft“. Darauf gab's erst mal Sekt und Schnittchen – serviert auf Autodach und Pappteller. Das Geld hätten sie sich sparen können. Oder besser in eine Fahrkarte nach Gorleben investiert.
db/Foto: Michael Jungblut
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen