: Die gefährlich grüne Fee
Die Droge Alkohol allein macht bekanntlich dumm. Deswegen ist sie in Europa nicht verboten. Auch der Likör, der „Absinth“ heißt, enthält vor allem Alkohol, bis heute verboten aber ist er in einem seiner Ursprungsländer, nämlich der Schweiz, weil er auch noch anderes enthält. Er wird aus Wermut, Anis „und einigen anderen Kräutern“ destilliert, sagt „Andy“ auf seiner Website www.the-greener-site.de. Woher nun genau der ganz besondere Stoff „Thujon“ stammt, sagt er nicht. Er entsteht offenbar auf geheimnisvolle Weise aus der Mischung selbst, mal höher, mal niedriger konzentriert, und soll (nur angeblich, sagt Andy) eine halluzinogene Wirkung haben. Ob es nun zutrifft oder nicht: Die Absinthtrinker sind überzeugt davon, dass die „grüne Fee“, wie sie ihr liebstes Getränk nennen, nicht dumm, sondern übersinnlich glücklich macht.
Die EU hat das Absinthverbot weitgehend aufgehoben, im Web gibt es inzwischen einen ganzen Ring von Absinth-Seiten, aber nur bei Andy kann man nachlesen, wie einfach es ist, den Geist der grünen Fee nicht nur als Markenartikel der einschlägigen Industrie (Bild oben) zu kaufen, sondern auch zu Hause in die Flasche zu bannen: Es gelang ihm schon beim zweiten Versuch! niklaus@taz.de
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