: Massaker in Kolumbien
Paramilitärs töten mindestens 31 Bauern in der Provinz Cauca. Polizistenmorde bringen die Friedensverhandlungen mit der Farc-Guerilla erneut in Gefahr
BERLIN taz ■ Kolumbianische Paramilitärs haben am Mittwoch in der Nähe des Dorfes Buga in der Region Cauca im Südwesten des Landes mindestens 31 Bauern umgebracht. Die so genannten Selbstverteidigungskräfte Kolumbiens (AUC), jene Paramilitärs, die einst unter tätiger Mithilfe der Militärs und auf Anregung der Großgrundbesitzer gegen die linken Guerilla-Gruppen gegründet wurden, setzen damit ihre blutige Kampagne fort. Nach Angaben des kolumbianischen Verteidigungsministeriums sind allein im Juli diesen Jahres 303 Menschen umgebracht worden – 199 davon durch die AUC.
Auch aus anderen Regionen Kolumbiens wurden Massaker gemeldet. In Ciénaga in der Region Magdalena wurden am Mittwochabend die Leichen von zehn Fischern gefunden, die am Morgen von Paramilitärs entführt worden waren.
Die Paramilitärs kämpfen seit Jahren dafür, in die Verhandlungen mit der Regierung im Rahmen des Friedensprozesses mit der Farc-Guerilla einbezogen zu werden. Das hat die Regierung stets abgelehnt.
Auch die Verhandlungen mit der Farc-Guerilla sind wieder in Gefahr. Am Freitag hatten die Farc eine Übereinkunft mit der Regierung unterzeichnet, nach der sie künftig auf Entführungen verzichten wollten. Nur einen Tag später entführten Farc-Einheiten zwei Polizisten in der Provinz Narino – ihre Leichen wurden wenig später gefunden. PKT
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen