: Rührende Geschichten vom Nachkriegsleben
Die Bremer Lehrerin Marie Freiwald hat nie erwartet, dass ihre privaten Zeichnungen irgendwann veröffentlicht würden. Vielleicht zu Recht. Und doch ist nun genau das geschehen. Als Nachkriegs-„Picture-Book“ der „Malerin-aus-Leidenschaft“ und „Lehrerin-wider-Willen“ Freiwald haben ihre Bilder nämlich doch Bedeutung, weswegen das Staatsarchiv diesen rührend kolorierten Bildchen, die 1948 als Dankes-Brief für Care-Pakete um die halbe Welt reisten, ein paar Seiten widmete (im Jahrbuch, siehe nebenstehender Text). Von Kaffee war die Rede, von Schuhen und von Unterkleidern, die die „liebe Frau Kraft und die lieben Fräuleins Ora und Willa“ geschickt hatten. Sie wurden zu Engeln verklärt. Naiv aber aussagekräftig, garniert mit Erläuterungen in Englisch.
Dass wir BremerInnen von dieser Korrespondenz erfahren, ist einem Zufall zu verdanken. Ein deutscher Amerikabesucher fand das Büchlein bei amerikanischen Freunden, die es wiederum bei einer Haushaltsauflösung erstanden hatten. Nachdem sich kein Antiquitätenhändler dafür interessierte, gelangte es in die Hände des Staatsarchivs. ede/ F: Archiv
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