frauenexpedition: auf dem weg zum nordpol oder südpol oder …:
Sind Sie als Mann schon mal im Auto eingeschlummert, dann aber wieder aufgewacht, weil Sie im Schlaf bemerkten, dass es immer im Kreis ging? Und saßen Sie seinerzeit neben einer verzweifelten Fahrerin, die seit Minuten durch einen Kreisverkehr kurvte und Sie nun verlegen anlächelte: „Ich weiß nicht mehr, wo es weitergeht?“ Leben Sie auch mit einer Frau zusammen, die nur zwei Straßen von Ihrer Wohnung entfernt jede Orientierung verliert und Sie auf dem Mobiltelefon anruft, um zu fragen: „Ääh, ich habe vergessen, wie ich zum Buchladen komme, muss ich da jetzt links oder rechts abbiegen?“ Dann wissen Sie ja, dass Frauen eins ganz bestimmt nicht besitzen: Orientierungssinn. Was aber muss man dann davon halten, dass sich gerade drei Britinnen auf den Weg zum Nordpol gemacht haben? Gut verstehen kann man jedenfalls den besorgten und leicht zweifelnden Tonfall der Agentur AP: „Sollte die Gruppe ihr Ziel erreichen, wäre sie die erste rein weibliche Expedition, die sich ohne die Hilfe von Führern bis zum Pol durchgeschlagen hat.“
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