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es lebe der zwangscharakter: kunst aufräumen

Ikonoklasten werden diesen Kunstband lieben. Selten wurde auf so verblüffend einfache, logisch überzeugende und moralisch einwandfreie Art und Weise dem Kunstwerk der Garaus gemacht. Zwar hat sich der Schweizer Typograf Ursus Wehrli, der Erfinder der genialen Methode, bislang nur an Gemälden versucht. Doch auch bei Skulpturen und Installationen lässt sich für Ordnung sorgen. Eigentlich handelt es sich um eine weibliche Erfindung, man denke an die berühmte Putzfrau, die Beuys’ Fettecke aufwischte. Doch selbstverständlich gibt ihr erst der Mann die höheren Weihen – mit der Gebrauchsanweisung, wie man dem Durcheinander in Vincent van Goghs „Schlafzimmer in Arles“, 1888, 114 Jahre später Herr wird. („Kunst aufräumen“. Kein & Aber, Zürich 2002, 14,90 €)  WBG

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