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Die Ausgliederung der Ailtons

Werder Bremen hat im letzten Jahr rote Zahlen geschrieben. Jetzt wird aus dem Profibereich eine Kapitalgesellschaft

Die Bundesliga-Konkurrenten aus Dortmund und Berlin haben sich bereits zu ähnlichen Modellen durchgerungen, jetzt will auch der notorisch ruhige SV Werder Bremen seine Strukturen reformieren: Die Profi-Abteilung des Vereins soll zum Juli 2003 ausgegliedert und in eine Kapitalgesellschaft (KG) umgewandelt werden. Eine Mitgliederversammlung begrüßte dieses Vorhaben am Montagabend mit großer Mehrheit.

Neben den Profikickern sollen auch die Tischtennis-Zweitligisten und die Bundesliga-Schachspieler der KG angehören, die endgültig auf einer weiteren Mitgliederversammlung im Frühjahr 2003 beschlossen werden soll. Der Verein erhofft sich von dem neuen Modell vor allem bessere Voraussetzungen für die Bindung solventer Investoren.

Die ist auch bitter nötig: Werder-Boss Jürgen L. Born musste nämlich vor den Mitgliedern für das im vergangenen Juni abgelaufene Geschäftsjahr einen Verlust von 3,6 Millionen Euro einräumen. Ausgaben in Höhe von 43,7 Millionen Euro standen Einnahmen von nur 40,1 Millionen Euro gegenüber. Born führte das Minus auf die Kirch-Krise und das damit verbundene Abschmelzen der exorbitanten Fernsehgelder zurück.

Einen – verschmerzbaren – monetären Dämpfer für seine Profis hatte Sportdirektor Klaus Allofs parat: Er kündigte an, die Erfolgsprämien der Spieler um rund zwanzig Prozent zu kürzen. Außerdem solle der Bundesliga-Kader in den kommenden Wochen um drei bis vier Spieler abgespeckt werden.

Unterdessen meldet Werder eine Hausse bei den Mitgliederzahlen: Stolz präsentierte der Verein gestern sein fünftausendstes Mitglied – den elfjährigen Hannes Fastenau aus Weyhe. Noch im Mai dieses Jahres hatte die Zahl lediglich bei 3000 gelegen. Bis zum Jahr 2004 will die Bremische Fußballgemeinde auf 6000 Köpfe anwachsen. jox/dpa

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