: Arbeit in AKW „unter Strom“
Berlin (taz) - Wer glaubt, das „autorisierte Personal“ in AKWs sei zugleich auch ein besonders „nüchternes“, der wird nach einem jetzt veröffentlichten Bericht unabhängiger US–Wissenschaftler eines besseren belehrt. Laut Public Citizen wimmelt es in amerikanischen AKWs nur so von Angestellten, die „regelmäßig bei der Arbeit Alkohol trinken oder unter Drogeneinfluß stehen“. Mehr als 400 Personen, darunter Sicherheitskräfte und Techniker, seien in den letzten fünf Jahren „aufgefallen“, in 120 Fällen habe man der für Sicherheitsfragen zuständigen Nuklearen Kontrollkommission (NCR) Bericht über die „workoholics“ erstatten müssen. Aus NCR–Akten geht weiter hervor, daß die jetzt veröffentlichten Zahlen immer noch viel zu niedrig angesetzt sind. Das einzige, was der Kontrollkommission bisher zu den Verdrängungsschoten, die in AKWs einfiel, war eine Weisung an die Betreiber, den Betroffenen Entziehungskuren zu verordnen.
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