: Araberhass in Deutschland
betr.: „Die neue Form des Rassismus“, taz vom 3. 2. 04
Vielen Dank für den klarsichtigen und vernünftigen Beitrag zum Thema Antisemitismus, Araber und Islam. Ich fände es allerdings auch an der Zeit, jemanden aus der islamisch-arabischen Welt selbst zu dem Thema zu Wort kommen zu lassen, nachdem in der taz (und auch bei der Antisemitismus-Konferenz der Böll-Stiftung kürzlich in Berlin) bisher nur über die angeblich so antisemitisch eingestellten Türken/Araber/Muslime geredet wurde, aber nicht mit ihnen.
Zum Thema Antiislamismus: Mit dem Antisemitismus lassen sich die antiislamischen Auswüchse in Deutschland selbstverständlich nicht vergleichen. Wer aber partout nicht glauben will, dass es in Deutschland einen Araber- und Muslimhass gibt, der sollte mal einen Blick in die Publikationen der „Antideutschen“ werfen. Diese Pamphlete strotzen vor Rassismus und sind – wie das Buch von Oriana Fallaci – die reinste Volksverhetzung. Wenn solche Dinge hierzulande über Juden geschrieben würden, gäbe es einen Aufschrei.
Zweifellos gibt es im Islam rassistische und antijüdische Tendenzen, doch die haben mit dem deutschen Antisemitismus, der sich Ende des 19. Jahrhunderts zu einer regelrechten Volksbewegung entwickelte, rein gar nichts zu tun. Vielleicht könnte die taz mal eine gründliche recherchierte Hintergrundserie zu dem Thema machen, die das Thema sowohl historisch als auch auf die Gegenwart bezogen aufarbeitet. MARTINA SABRA, Köln