: „Antiisraelisch“?
Betr.: Veranstaltungsankündigung „Reise in ein besetztes Land“, taz hamburg v. 8.6.
Ich schwanke zwischen Verwirrung und Verärgerung über Ihre Verwendung der Vokabel „antiisraelisch“. Diese taucht vermehrt im Zusammenhang mit Veranstaltungen in Deutschland auf, die sich mit der Politik der israelischen Regierung in den besetzen Gebieten befassen. Dass dabei schnell kritische Töne gegenüber dieser Politik laut werden, ist selbstverständlich. Diese Veranstaltungen darum aber als „antiisraelisch“ zu bezeichnen ist genauso falsch, wie Veranstaltungen, die die Behandlung von Gefangenen durch die US-Armee thematisieren, als „antiamerikanisch“ zu bezeichnen. Ich wünsche mir, dass Sie zukünftig hier eine genauere Bezeichnung verwenden und es vermeiden, Worte zu nutzen, die in Deutschland stark negativ vorbesetzt sind. Dirk Tscherniak