: Antiforensik-Aktivisten
betr. „Mitgestaltung statt Angst“, Kommentar von Christoph Schurian (taz vom 11.12.2003)
„Schurians Hinweise auf mangelnde Mitgestaltungsbereitschaft sowie -möglichkeiten betroffener Anwohner, die destruktive Haltung vieler „Antiforensik-Aktivisten“ und auf die scheinbare Ignoranz der politischen Entscheidungsträger gegenüber der Angst der Bürger sind richtig. Welche Hinweise fehlen, sind folgende: Die Zustände in den bestehenden Kliniken sind dermaßen katastrophal, dass besser gestern als morgen mit dem Aufbau neuer Standorte hätte begonnen werden müssen. [...] Doch durch die Dauerpräsenz der Sensationsberichterstattung wird suggeriert, dass sich die Anzahl forensischer Straftaten [...] drastisch erhöht hätte und deshalb schärfere Sicherheitsmaßnahmen statt Behandlungsperspektiven erforderlich wären.[...] Dabei hat die Häufigkeit und die Aggressivität der Täter seit den 50er, 60er Jahren tendenziell abgenommen, dafür aber die Medienpräsenz zugenommen. Die „Rübe ab!“-Berichterstattung produziert Angst und Anti-Haltung statt Mitgestaltungswillen. Gerade in unserer Region Rheinland/Ruhrgebiet mit der größten Dichte an forensischen Kliniken in Deutschland wünsche ich mir eine taz, die dazu beiträgt, dass der Stimmungsmache etwas entgegengesetzt wird. Und das ruhig in einer kontinuierlichen Präsenz.“ Johannes Günnewig, Essen