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Anti-Terror-Krise in Mauritius

PORT LOUIS afp/taz ■ Auf dem Inselstaat Mauritius im Indischen Ozean ist gestern zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen ein Staatspräsident zurückgetreten. Angidi Chettiar begründete seinen Schritt mit seiner Weigerung, ein vom Parlament verabschiedetes Anti-Terror-Gesetz zu unterzeichnen. Chettiar hatte sein Amt erst am Freitag angetreten, nachdem der bisherige Staatspräsident Cassam Uteem aus dem gleichen Grund seinen Rücktritt verkündet hatte. Das Gesetz erlaubt der Polizei, Verdächtige für 36 Stunden ohne Kontakt zur Außenwelt festzuhalten und Hausdurchsuchungen ohne richterliche Genehmigung durchzuführen. Organisationen können als terroristisch verboten werden, ohne dass die Polizei dafür Belege vorlegen muss. Ohne Präsident muss nun das Oberste Gericht das Gesetz in Kraft treten lassen.

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