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Anti-Berliner Schutzwall

Anti–Berliner Schutzwall Am 17. Juni, 18.00 Uhr an der Kottbusser Brücke in Berlin– Kreuzberg: In Windeseile laden Bauarbeiter neun riesige Mauerteile von der Ladefläche eines Lkw und bauen sie auf der Fahrbahn auf. Kreuzberg ist abgeriegelt; nur für den an– und abfahrenden Verkehr bleiben zwei kleine Schlupflöcher. Ein Schild erläutert die Baumaßnahmen des Senats zum Schutz gegen die Kreuzberger „Anti–Berliner“. Passanten reagieren verwirrt und schockiert: „Reißt die Mauer ein!“ ruft jemand. Ein „Senator für Architektur und Inneres“ - er trägt Frack und Bundesfahne - gibt in einer Ansprache an die „lieben Berlinerinnen und Berliner“ bekannt, der Senat habe „nach dem durchschlagenden Erfolg der Kreuzberger Blockade vom 12.6. in geheimer Sitzung den Bau des Anti– Kreuzberger Schutzwalls beschlossen“. Der Grenzübergang Kottbusser Brücke sei das erste Teilstück, das eröffnet werde. Eine Passierscheinregelung sei schon in Arbeit. Um 19 Uhr war die Mauer wieder weg.“ taz

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