: Anschlag auf Lenin-Mausoleum Mehr Waffen beschlagnahmt
Moskau (afp) — Bei den Besuchern des Moskauer Lenin-Mausoleums am Roten Platz werden immer mehr und immer bessere Waffen beschlagnahmt. Dies enthüllte der Kommandant des Mausoleums, Oberstleutnant Wladimir Kamennych, am Donnerstag in einem Interview der 'Prawda‘. Die bei der Personenkontrolle sichergestellten Waffen nähmen „an Quantität und Qualität“ zu. Nach Angaben Kamennychs wurden bei den Besuchern des Mausoleums im Laufe der Jahre Messer, Feuerwaffen, Gasbomben und sogar eine Granate sichergestellt. Einigen Besuchern gelang es nach Darstellung Kamennychs jedoch, Waffen in die Aufbahrungsstätte hineinzuschmuggeln. So habe ein gewisser Sawrassow am 1. Septmeber 1973 einen Sprengsatz im Mausoleum gezündet. Dabei seien mehrere Menschen getötet worden. Die genaue Zahl der Opfer und das Motiv für den Anschlag nannte der Offizier nicht.
Bereits einige Jahre zuvor, 1969, hatte ein Besucher mit einem Hammer die Glasscheibe über dem mumifizierten Leichnam Lenins zertrümmert. Kamennych sprach sich entschieden gegen eine Verlegung des Lenin-Leichnams aus. „Dies wäre ein tragischer Fehler, den wir niemals wiedergutmachen könnten“, warnte er.
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