■ NICARAGUA: Anschläge von rechts
Managua (taz/ips) — Die sandinistische Polizei hat am Donnerstag den ehemaligen Contra-Anführer Aristedes Sanchez in seiner Wohnung in Managua festgenommen und dabei Dutzende von Kriegswaffen beschlagnahmt. Sanchez wurde vom Innenministerium beschuldigt, er habe eine Führungsposition bei bewaffneten Gruppen, die „ein Klima der Gewalt“ aufrechterhalten wollten. Bei einem Anschlag auf eine Polizeiwache an einer Fernstraße nahe der nicaraguanischen Stadt Sebado sind am selben Tag vier Polizisten getötet und weitere 28 Personen verletzt worden. Der Anschlag stand offenbar im Zusammenhang mit einer Rebellion von Bürgermeistern, die wie Präsidentin Violeta Chamorro der rechten Regierungspartei Uno angehören. In den letzten zwei Wochen sind bei rechtsradikalen Protestakten gegen die Präsidentin rund 20 Menschen getötet worden. Die Rebellen fordern von Chamorro, die sandinistischen Polizei- und Armeestrukturen aufzulösen, Minister zu entlassen, ehemaligen Contra-Guerillas Land und dem rechtsextremen Vizepräsidenten Virgilio Godoy mehr Befugnisse zu geben.
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