: Anreiz zum Umsteigen auf die Bahn fehlt
■ betr.: „Deutsche Bahn füllt Auto bahnen“, taz vom 15. 7. 98, „Rückwärtsgewandte Megaklit sche“, taz vom 16. 7. 98
Es ist ja ganz lustig, daß die Landesregierungen geschlossen protestieren, obwohl doch genau sie diejenigen sind, die durch falsche und mangelnde Strukturhilfen den Wechsel von öffentlichen Verkehrsmitteln auf Pkw gefördert haben. Auf der einen Seite ist natürlich die Bahn als nunmehr privates Unternehmen daran interessiert und geradezu verpflichtet, rentabel zu wirtschaften. Auf der anderen Seite gibt es eben nicht nur den Geschäftsreisenden, der montags morgens um neun Uhr erster Klasse von Hamburg nach München fahren möchte. Sigrid Weingarten, Köln
Die Formulierung: „Deutsche Bahn füllt Autobahn“, läßt sich auch umgekehrt lesen: Weil der Autoverkehr durch die deutsche Politik ganz einseitig jahrzehntelang gefördert worden ist, kann die Bahn gar nicht wettbewerbsfähig sein. Warum finanziert der deutsche Steuerzahler das Straßennetz für Autos, aber nicht das Schienennetz für Bahnen?
Solange Autofahren noch so billig ist, wie es ist, und nicht das kostet, was es kosten müßte, besteht kein ausreichender Anreiz zum Umsteigen auf die Bahn. Hier fehlt es deutlich an politischem Willen. [...] Elisabeth Rasch, Reinbek
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