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Anna Zett, KünstlerinEinblick (783)

Foto: Hannes Wiedemann
Zur Person

Anna Zett (*1983, Leipzig) ist Künstlerin, Autorin, Regisseurin. Ihre Praxis verbindet historische Recherche und narrative Form mit einer dialogischen Herangehensweise. Ihre Videos und Performances wurden u. a. im Serpentime Cinema London, Whitney Museum, Artists Space New York, CAC Vilnius, SALT Istanbul, vdrome.org, HKW und im Haus der Berliner Festspiele präsentiert. In Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Rundfunk (DLF und BR) entstanden zwei experimentelle Hörspiele. Im Theaterkontext arbeitet Anna Zett als Gastgeberin partizipativer Formate. 2019 erscheint ihr Buch „Artificial Gut Feeling“. Derzeit ist ihre Installation DEPONIE II in der Zionskirche zu sehen (s. o.).

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

Anna Zett: Ostalgie von Henrike Naumann im KOW. Einerseits aktivieren ihre Installationen bei mir persönliche Erinnerungen, die kaum kommunizierbar sind, oder es bisher waren aufgrund der Dominanz westlicher Perspektiven in der deutschen Öffentlichkeit und in der internationalen Kunstszene. Andererseits bin ich fasziniert davon, wie viel kreative oder vielleicht sogar magische Energie dadurch freigesetzt werden kann, dass aggressive Gefühle auf Einrichtungsgegenstände projiziert werden.

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?

Wenn ich mich in einem Klub oder Konzert wiederfinde, überrascht mich das eher. Das letzte Mal bis zum Morgengrauen getanzt habe ich zufällig vor zwei Wochen bei Bodysnatch im Monarch, eine kleine Tanzparty mit guten DJs, ohne Egohype und ohne rituelle Selbstauflösung.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

Zeitschriften/Magazine lese ich immer nur in Wartezimmern und dieses Jahr bin ich dort noch nicht so oft gewesen. Das Buch, das ich gerade lese, ist auch kein Geheimtipp: „Motherhood“ von Sheila Heti. Es begleitet mich aber nicht wirklich durch den Alltag. Vielleicht habe ich keinen Alltag.

Was ist dein nächstes Projekt?

Im Herbst wird ein Buch von mir veröffentlicht. Ich sitze gerade noch an den letzten Edits, zusammen mit den Verlegerinnen von Divided, einem neu gegründeten feministischen Verlag in London. Sein Titel ist „Artificial Gut Feeling“. Es versammelt semi-narrative Texte, die sich weitesten Sinne mit Widerstand auseinandersetzen.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Zustände sind mir wichtiger als Gegenstände. Freude machen mir Umgebungen, in denen ich körperlich sensibel sein kann.

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