Ankündigung von US-Moderator: Provokation in Moschee-Debatte

Ein Moderator des konservativen US-Senders Fox News hat angekündigt, eine Schwulenkneipe neben dem geplanten Islamzentrum am Ground Zero errichten zu wollen.

Schwulenbar neben Islam-Zentrum am Ground Zero? So will es offenbar Fox News-Moderator Greg Gutfeld. Bild: dpa

BERLIN taz | Der amerikanische TV-Moderator und Comedian Greg Gutfeld hat sich mit einem provokanten Vorstoß in die Debatte um das geplante islamische Gemeindezentrum am „Ground Zero“ eingeschaltet. Der 45-jährige, der für den konservativen Sender Fox News arbeitet, kündigte auf seiner Homepage an, unmittelbar neben dem geplanten Gemeindezentrum eine Schwulenbar eröffnen zu wollen.

Als Hauptgrund für sein Vorhaben nannte Gutfeld in einem ersten Schreiben die Verbesserung der Beziehung zwischen islamischer und nicht-islamischer Welt. Die Bar solle unmittelbar neben dem Zentrum entstehen, da auch islamische Homosexuelle ausdrücklich zum Zielpublikum gehörten. Daher würden in einem Teil des Etablissements lediglich anti-alkoholische Getränke ausgeschenkt. Weiterhin, so argumentierte Gutfeld, wolle er helfen, Grenzen einzureißen sowie die im Islam weit verbreitete, „tödliche“ Homosexuellenfeindlichkeit abzubauen.

Nachdem Gutfield von den zukünftigen Betreibern jedoch eine eher abweisende Mitteilung bekommen hatte, veröffentlichte der Comedian eine weniger kontaktfreudige Nachricht, in der er dem Islam nicht nur der Homophobie sondern ebenfalls die Unterdrückung von Frauen bezichtigte. Kräftig teilte Gutfeld - nachdem er kritische Kommentare erhalten hatte - auch gegen die politische Linke aus, der er vorwarf, anstatt wahre Homphobie zu verurteilen, lieber gegen die politische Rechte zu hetzen.

Zweimal betonte er, dass seine Ankündigung keineswegs als Witz zu verstehen sei. Dennoch könnte es sich bei der Aktion um eine bloße Provokation im Zuge einer PR-Aktion handeln. Und selbst wenn Gutfeld die Bar wirklich eröffnen will, so dürfte weniger der Kulturaustausch das Motiv sein, sondern Konfrontation. Sein harscher Ton könnte im Moment bei vielen US-Bürgern gut ankommen und somit die Einschaltquoten erhöhen. Denn unumstritten ist das islamische Zentrum keineswegs. Und selbst bei den zumeist sehr konservativen Fox-Zuschauern könnten die Vorbehalte gegen Moslems noch höher sein als die gegen Homosexuelle.

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