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Angst bekämpfen

betr.: „Lady Liberty wird Reklamedame“, taz vom 28. 9. 01

Es überrascht mich, dass Ihr Auslandskorrespondent so wenig Einfühlungsvermögen in die US-amerikanische Psyche hat. Ein Volk, welches sich immer gegen Terror und Menschenrechtsverletzungen gewendet hat, die Freiheit verteidigt und nunmehr in den Grundfesten seiner Sicherheit durch die furchtbaren Ereignisse vom 11. September erschüttert ist, wendet sich gegen die Angst vor weiteren Anschlägen im Land.

Die Angst zu bekämpfen und die Sorge in Agonie zu verfallen bewegt viele Unternehmen gegenüber ihren Mitbürgern Zuversicht zu verbreiten, in die Normalität zurückzukehren und seinen Geschäften nachzugehen. Deshalb bieten selbst Autohändler an, 500 Dollar bei einem Neuwagenkauf auf ein Spendenkonto zugunsten der Opfer und Hinterbliebenen einzuzahlen oder wie General Electric in seinen einmalig geschalteten Anzeigen die Botschaft vermittelt, Entschlossenheit zu zeigen, die Arbeit wieder aufzunehmen. In keinem Fall wollte General Electric Lady Liberty als gewalttätig oder „bereit zum Zuschlagen“ erscheinen lassen, wie Sie in dem Artikel angedeutet haben.

RUDOLF BEYENBURG,

Pressesprecher General Electric Deutschland

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