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Angriff auf Flüchtlinge in Cottbus

Cottbus/Itzehoe (dpa) — Eine Unterkunft rumänischer, jugoslawischer und vietnamesischer Asylbewerber ist am Sonntag morgen in Drebkau (Kreis Cottbus-Land) von Randalierern überfallen worden. 30 bis 40 Jugendliche, die von der Polizei „keiner besonderen Gruppe“ zugeordnet wurden, richteten in der Baracke erheblichen Sachschaden an. Sie zerschlugen mit Mauersteinen Fensterscheiben und Türen des Heims, drangen in die Räume, überraschten die Bewohner im Schlaf und verwüsteten Mobiliar sowie Sanitär- und Kücheneinrichtungen. Es kam zu einem Handgemenge mit den Ausländern, die sich mit Stöcken und Feuerlöschern zur Wehr setzten. Danach flüchteten die Unbekannten in mehreren PKWs. Auf der Flucht beschädigten sie andere Baracken und vier Autos. Die Polizei konnte keinen der Täter fassen. Vor dem Übergriff waren Jugendliche durch Drebkau gezogen und hatten ausländerfeindliche Parolen wie „Deutschland den Deutschen“ gerufen.

Rechtsradikale Skinheads haben am Sonnabend abend eine Gastwirtschaft in Itzehoe in Schleswig-Holstein nördlich von Hamburg überfallen und dabei die Fensterscheiben eingeschlagen. Eine Frau wurde bei der Aktion leicht verletzt, teilte die Polizei am Sonntag mit. Vor 14 Tagen hatten Punks und Autonome eine Gastwirtschaft, die als Treffpunkt der Skinheads in Itzehoe gilt, überfallen und dabei drei Personen verletzt. Die Neonazi-Gruppe hatte daraufhin eine Racheaktion angekündigt und gedroht, drei Gastwirtschaften in Brand zu stecken. Etwa 80 bis 100 Rechtsradikale aus dem ganzen Land hatten sich in Itzehoe versammelt. Die Polizei sicherte daraufhin die bedrohten Gastwirtschaften. Trotzdem gelang es den Rechtsradikalen, eine Gastwirtschaft anzugreifen. Anschließend wurden acht Skinheads festgenommen.

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