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Anglikaner machen Frauen zu BischöfenGleichberechtigung spaltet Kirche

Die Generalsynode der anglikanischen Kirche beschließt, Frauen zur Bischofsweihe zuzulassen. Die Abspaltung des anglo-katholischen Flügels steht damit bevor.

Hat bald anglikanische Kolleginnen: die deutsche Bischöfin Margot Käßner. Bild: dpa

DUBLIN taz Die Spaltung der anglikanischen Kirche ist kaum noch zu verhindern. Die Generalsynode beschloss am Montag im britischen York, Frauen den Zugang zum Bischofsamt zu ermöglichen. Der Kompromissantrag, gleichzeitig "Superbischöfe" zu schaffen, die in den Diözesen einspringen sollten, die keine Bischöfin akzeptieren, wurde abgelehnt.

Für eine turbulente Lambeth-Konferenz, die am 16. Juli in Kent beginnt, ist nun gesorgt. Diese Konferenz, auf der sämtliche anglikanischen Bischöfe weltweit zusammenkommen, findet alle zehn Jahre statt.

Der homosexuelle US-Bischof Gene Robinson ist vorsichtshalber nicht eingeladen. Seine Weihe zum Bischof von New Hampshire sowie die Anerkennung homosexueller Ehen hatte zu einem Zerwürfnis mit den konservativen Kirchenführungen geführt. Die trafen sich vorigen Monat in Jerusalem und gründeten eine eigene Kirche, ohne die anglikanische Kirche zu verlassen.

Der Beschluss, Frauen zum Bischofsamt zuzulassen, hat besonders den anglo-katholischen Flügel empört. Diese Anglikaner, die sich eng an den Katholizismus anlehnen, hatten sich im Vorfeld der Synode mit Vertretern der katholischen Kirche in Rom beraten, wie man vorgehen solle. Der Bischof von Winchester, Michael Scott-Joynt, sagte nach der Abstimmung verbittert: "Die Mehrheit ist kurzsichtig. Man hätte den Gegnern zu jeder Zeit Zusicherungen anbieten können, aber man hat es nicht getan." Auch Stephen Venner, der Bischof von Dover, hatte die Befürworter von Bischöfinnen beschworen, ein wenig Großzügigkeit an den Tag zu legen. Nach der Abstimmung brach er in Tränen aus und sagte, er schäme sich für die Kirche von England.

Eine ähnliche Debatte hatte es 1975 gegeben, als die Generalsynode beschloss, dass es keine fundamentalen Einwände gegen Priesterinnen gebe. Dennoch dauerte es noch fast 20 Jahre, bis die erste Frau ihr Amt antreten konnte. 2000 stellte Judith Rose, Erzdiakonin von Tonbridge, den Antrag, Frauen für das Bischofsamt zuzulassen. Nun werden entsprechende Gesetze entworfen und der Synode im Februar vorgelegt. Danach müssen sie von den Diözesen angenommen werden. Beim abschließenden Votum müssen zwei Drittel der Bischöfe, des Klerus und der Laien zustimmen. Das wird dauern. Es ist nicht damit zu rechnen, dass es vor 2015 eine Bischöfin geben wird.

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1 Kommentar

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  • A
    Anne

    Es ist ja klasse, dass auch religiöse Institutionen zeigen, dass sie "modern" sind im Sinne der Überwindung von Männerdominanz etc, aber so lange christliche und einige andere Religionen die Existenz göttlicher Wesen behaupten, die zugleich allwissen, allmächtig und gut sind, zwingen sie ihre Gläubigen zu Denkblockaden, die es verhindern, mindestens ein Niveau wie David Humes Dialoge über natürliche Religion (schon im 18. Jh.) zu erreichen - die sehr wenigen, die die Theodizee von Leibniz verstehen, worin es zumindestens 1 wirklich schlaues u. weitreichendes Argument gibt, vielleicht ausgenommen. Rein logisch betrachtet wären aber einige Varianten des alten Zoroasther-Glaubens (die von Nietzsche meine ich hier aber nicht), wesentlich plausibler.