: „Angewärmte Luft“
■ Fahrgastverband IGEB fordert Einstellung des Airport-Transfers / Grund: zuwenig Fahrgäste
Berlin. Die BVG hat Geld - zuviel, nach Meinung des Fahrgastverbandes IGEB (Interessengemeinschaft Eisenbahn und Nahverkehr Berlin e.V.). Das schließen sie aus der Neueinrichtung eines Airport-Transferbusses (die taz berichtete), der seit einigen Wochen halbstündlich zwischen den Flughäfen Tegel und Schönefeld verkehrt. Die BVG gibt an, daß der Bedarf für diesen Bus durch die Einstellung des Zubringerverkehrs der Interflug entstand. Die IGEB dagegen sieht in diesem Bus, der mit 90 Minuten Fahrzeit länger braucht als die Verbindung mit dem 9er Bus und der S-Bahn und dessen Fahrpreis 15 Mark beträgt, ein überflüssiges Unternehmen. Jetzt, während sich Zehntausende von Fahrgästen in völlig überfüllten Bussen drängeln und die Zeiten zwischen den einzelnen Bussen des grenzüberschreitenden Verkehrs immer noch sehr lange sind, richtet die BVG einen laut IGEB „überflüssigen“ Transferbus ein. Auch BVG-Direktor Lorenz äußerte sich dahingehend, daß es eigentlich keinen Bedarf gebe - nur 105 Personen pro Tag beanspruchten in der ersten Woche den Transferbus. Bei einer zehnstündigen Betriebszeit, mit halbstündigem Fahrabstand, sind das ungefähr fünf Leute pro Fahrt. Nicht sehr lohnend also. Der Fahrgastverband hat unter den momentanen Umständen kein Verständnis, „daß in Zeiten starker Belastung für Fahrgäste und Fahrpersonal Kapazitäten abgezweigt werden, um angewärmte Luft in weißlackierten Bussen zu befördern“.
Annette Weber
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