piwik no script img

Archiv-Artikel

Angebliche Trendwende

Von TEI

RUHR taz ■ Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen vermeldet eine „Trendwende“ auf dem Ausbildungsmarkt. Wie die IHK gestern mitteilte, habe es im Juli einen „überraschend deutlichen Anstieg der Zahl von neuen Ausbildungsverträgen um über 11 Prozent“ gegenüber dem Vorjahr gegeben. „Entwarnung“ wollte die Kammer trotz des Vorjahresvergleichs von 5.786 (2003) zu 6.435 (2004) zwar nicht geben. Dafür sei die Zahl der laut Arbeitsagentur „unversorgten“ Bewerber noch zu hoch. Die aktuellen Zahlen markieren jedoch nach IHK-Einschätzung „eine echte Trendwende“ auf dem Ausbildungsmarkt: „Nach der Verhinderung der Ausbildungsplatzabgabe hat der Lehrstellenmarkt spürbar durchgeatmet.“

Landesweit suchten Ende Juni noch 45.000 Jugendliche einen Ausbildungsplatz – bei 22.500 freien Stellen. Die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit will bis zum offiziellen Ablauf der Vermittlungsfrist am 30. September keine neue Zahlen nennen. Seit 1996 gibt es im Land Nordrhein-Westfalen den Ausbildungskonsens zwischen Wirtschaft und Politik. Eine ähnliche Konsensregelung gilt jetzt auch auf Bundesebene, obwohl das NRW-Modell in den letzten Jahren wenig erfolgreich war. Zum 31. Dezember 2003 gab es noch rund 2.400 „unversorgte“ Jugendliche, die keinen Ausbildungsplatz gefunden hatten. TEI