■ Australian Open: Andre Agassi gewinnt und sagt „scheiße“
Melbourne (dpa) – Beim Auftakt des Grand-Slam-Turniers in Melbourne gab es zwar gestern mit 22.438 Besuchern neuen Rekord, doch keine Überraschungen. Der erste Auftritt von Andre Agassi allerdings geriet problematisch: Der Titelverteidiger hatte sich ein Knie an einer Wendeltreppe im Hotel so schlimm angeschlagen, daß er fast gegen den Argentinier Gaston Etlis ausgeschieden wäre. 3:6, 7:6 (7:2), 4:6, 7:6 (7:5), 6:3 lautete das Ergebnis für den neuerdings glatzköpfigen Agassi. „Scheiße“, erklärte der unumwunden, „irgendwie bin ich wohl auf der Treppe durcheinandergekommen.“ Er lag im zweiten 0:4, im vierten Durchgang 3:5 hinten, zeigte aber dann jene Zielstrebigkeit, die ihm offenbar beim Erklimmen von Wendeltreppen noch fehlt. Der Weltranglistenzweite rechnet damit, bis zu seinem nächsten Match am Mittwoch gegen Landsmann Vince Spadea „vielleicht schon hundertprozentig fit“ zu sein.
„Auf der Treppe durcheinander“: Andre Agassi Foto: Reuter
In drei deutsch-australischen Duellen gelang nur dem Essener Martin Sinner in 3:25 Stunden ein 5:7, 3:6, 6:4, 7:5, 6:3-Erfolg über Allen Belobrajdic. Sinner denkt nun, er habe „Ansprüche“ auf einen Davis-cup-Platz. Jungprofi Nicolas Kiefer (18) verlor mit 6:7 (3:7), 0:6, 1:6 gegen den 126 Plätze besser eingestuften Mark Philippoussis. Auch Carl-Uwe Steeb war beim 3:6, 6:3, 1:6, 4:6 gegen Michael Tebbut chancenlos.
Barbara Rittner (22) hat acht Kilo abgenommen und beschwingt mit einem überzeugenden 6:3, 6:2 ihre schwere Aufgabe gegen Ann Grossman (USA) gelöst. „Leuten, die mich schon abgeschrieben hatten, will ich das Gegenteil beweisen“, sagt sie.
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