: Amnesty: Indiens Truppen morden und vergewaltigen in Sri Lanka
London (afp) - Knapp ein Jahr nach der Unterzeichnung des indisch-srilankischen Friedensabkommens berichtet die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) von schweren Menschenrechtsverletzungen in Sri Lanka, bis hin zum spurlosen „Verschwinden“ mehrerer Dutzend Singhalesen im Süden der Insel. Wie Amnesty in einer am Dienstag veröffentlichten Dokumentation anführt, liegen der Organisation Meldungen darüber vor, daß die als Friedenstruppe auf der Insel stationierten indischen Militäreinheiten für Vergewaltigungen und andere Akte von Brutalität, sogar für Morde an unbewaffneten Zivilisten verantwortlich seien. In einem Bericht, der bereits im März der Regierung von Sri Lanka vorgelegt wurde, schätzt ai, daß die srilankischen Sicherheitskräfte für das „Verschwinden“ von 685 Tamilen in der Zeit zwischen 1983 und dem Abschluß des Friedensabkommens im Juli 1987 verantwortlich seien. Es gebe Anhaltspunkte dafür, daß viele der „Verschwundenen“ ohne Kontakt zur Außenwelt gefangen gehalten und gefoltert worden seien. Andere seien nach der Inhaftierung erschossen und ihre Leichen beseitigt worden. Freigelassene Gefangene haben nach Angaben von ai unter Eid versichert, während der Haft gefoltert worden zu sein.
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