: Amis raus aus Ecuador?
■ Das Parlament verlangt den Abzug von 6.000 US–Soldaten / Die Regierung von Febres Cordero will US–Vertrag einhalten
Quito (afp/taz) - In Ecuador ist es zu einem Konflikt zwischen der Minderheitsregierung von Präsident Leon Febres Cordero und dem Parlament über die Anwesenheit von US–Truppen auf dem Territorium des Landes gekommen. Das Parlament hatte in der Nacht zum Donnerstag den sofortigen Abzug der amerikanischen Verbände „vom Boden des Vaterlandes“ verlangt. Die Regierung dagegen, die im Parlament über keine Mehrheit verfügt, bekräftigte am Donnerstag in einer amtlicher Mitteilung, sie werde ihre Abmachungen mit den USA, daß die Soldaten bis Mitte November im Land blieben, einhalten. 6.000 amerikanische Reservisten, die sich in Gruppen von jeweils 600 Mann alle zwei Wochen ablösen, arbeiten seit Mitte Mai im Amazonas–Gebiet von Ecuador beim Bau einer Straße mit, die parallel zu einer bei einem Erdbeben vom März zerstörten Fahrbahn errichtet wird. Bei dem Erdbeben waren 80.000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten worden. Nach Meinung der Opposition könnten die Arbeiten genauso gut von der ecuadorianischen Armee allein durchgeführt werden. Die US–Verbände seien keineswegs nur aus „menschenfreundlichen“ Gründen gekommen, sondern würden auch militärische Ausbildung betreiben.
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