Alte Münze: Multimediales Crossover: Wie viel Bosch kann Pop?
Ein theatralischer Auftritt muss es schon sein. Durch einen schweren schwarzen Vorhang tritt der Besucher in die multimediale Ausstellung „Hieronymus Bosch. Visions Alive“. Der erste Raum gibt das Leben Boschs in groben Zügen wieder und vermittelt die Erkenntnis: Man weiß, dass man nicht viel weiß. Gedränge also an den Touchscreens, auf denen das Triptychon „Der Garten der Lüste“ erläutert wird. Entspannter ist die Atmosphäre in den völlig abgedunkelten Räumen, die Boschs Werk auf Leinwände projizieren und die schaurig schönen Wimmelbilder mithilfe animierter Figuren zum Leben erwecken. Zu klassischer Musik in Sitzsäcken fläzend ist es dann doch noch ein Leichtes, sich in den mittelalterlichen Bewegtbildwelten von Himmel und Hölle mit seinen fabelhaften Fischmenschen und Elfen in absurden Behausungen zu verlieren. Neben diese tritt plötzlich ein Verweis zur Popkultur der 80er Jahre – ein „Thriller“ tanzender Scherenschnitt-Zombie moonwalkt das Ende der Hölle herbei, um leichten Fußes wieder im Garten Eden zu landen. Wenn es doch nur immer so einfach wäre! AM
Bis 30. 10., Mo.–So. 10–20 Uhr, Molkenmarkt 2, 12,50/9,40 €
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