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Altautoverordnung in der Kritik

■ Umweltschützer halten Merkel-Vorschlag für unzureichend

Bonn (dpa/epd) – Die von Bundesumweltministerin Angela Merkel vorgelegte Verordnung zur Entsorgung von Altautos blieb in einer Anhörung der Verbände und Organisationen im Bonner Umweltministerium heftig umstritten. Kern der Regelung ist die nach langen Diskussionen erreichte freiwillige Selbstverpflichtung der Automobilbranche, künftig neu verkaufte Autos kostenlos zur Entsorgung zurückzunehmen, wenn sie nicht älter als zwölf Jahre sind. Die Kritiker bemängelten besonders, daß der gesamte aktuelle Bestand von 40 Millionen Autos von dieser Regelung nicht betroffen ist. Derzeit würden von 2,7 Millionen Altautos nur 800.000 in Deutschland verwertet. Der Rest gehe ins Ausland oder werde wild entsorgt.

Der Letztbesitzer eines Wagens muß künftig nachweisen, daß er sein Auto ordnungsgemäß entsorgt hat. Andernfalls erhöht sich die Abmeldegebühr um 50 Mark. Auch diese Regelung stieß auf Kritik bei Umweltschützern. Eine solche Summe sei „geradezu die Einladung, ausgediente Autos auf dem nächsten Waldweg stehen zu lassen“, bemängelte der BUND- Rechtsexperte Christian Schrader. Er verlangte eine Anhebung auf mindestens 500 Mark.

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